von Erik Flügge
Gelingende Beteiligung ist stark von den richtigen Rahmenbedingungen abhängig. Die folgenden zehn Fragen helfen geplante Beteiligungsprozesse kritisch zu hinterfragen:
- Relevanz: Knüpft der Beteiligungsgegenstand an die Lebenswelt der Zielgruppe an und ist dieser für diese als relevant verstehbar?
- Wirksamkeit: Ist sichergestellt, dass die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung eine praktische Umsetzung erfahren?
- Rechtsrahmen: Gibt es einen gesicherten rechtlichen oder rechtsähnlichen Rahmen der Beteiligung, auf den sich die Prozessmoderation argumentativ stützen kann?
- Ressourcen: Ist die finanzielle, räumliche, personelle und zeitliche Ausstattung der Beteiligung für die Dauer des gesamten Prozesses gesichert?
- Unterstützung: Gibt es in der Öffentlichkeit ausreichend relevante Fürsprecherinnen und Fürsprecher, die das Projekt tragen und unterstützen?
- Barrieren: Sind die Zugangsvoraussetzungen für die Beteiligung niedrig genug, oder werden einzelne Personengruppen strukturell exkludiert?
- Freiwilligkeit: Ist sichergestellt, dass die Teilnehmer nicht zur Teilnahme gegen ihren Willen verpflichtet werden?
- Kompetenz: Besitzt die Moderation sowohl pädagogische als auch kommunalpolitische Kompetenz?
- Evaluation: Wird der Prozess kritisch analysiert und in seinen Stärken und Schwächen realistisch nachbearbeitet?
- Nachhaltigkeit: Handelt es sich nicht nur um ein punktuelles Angebot, sondern um eine langfristig angelegte und aus vielen Elementen bestehenden Partizipationsansatz?
Vgl. auch: Flügge / Gerrits / Wenzl (2013): Partizipation und Unterricht in der Grundschule. Eine Praxisstudie zur Qualitätsüberprüfung von Kinderbeteiligung im Rahmen von Schulprojekten, in: Syring / Flügge: Die Erstbegegnung mit dem Politischen. Erfahrungsorientierte politische Erstkontakte in Unterricht, Schule und Lebenswelt. S. 157 – 168.